Löwenzahnhonig- Wenn die Bienen Pause haben

Löwenzahn habe ich bis jetzt immer als Unkraut betrachtet oder als Kaninchen- und Meerschweinchen-Futter und bin achtlos dran vorbeigelaufen. Auf die Idee, dass man daraus eine Art Honig herstellen könnte, bin ich bis vor Kurzem noch gar nicht gekommen.

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Durch einen Zeitungsartikel bin ich kürzlich auf das “Experiment Selbstversorger” gestoßen, in dem über ein junges Pärchen aus Österreich berichtet wird, das die Großstadt hinter sich gelassen hat und sich die Nahrungsmittel selber anbaut. Sie ernten was sie säen um davon zu leben. Da las ich überhaupt zum ersten Mal, dass aus den gelben Blütenblättern des Löwenzahns auch Honig gewonnen werden kann. Die Arbeit liegt dort da allerdings nicht bei den Bienen, sondern bei mir: 300g Löwenzahn-Blütenköpfe zusammensammeln und die gelben Blütenblätter sorgfältig von den Grünen trennen.

Man sollte dafür an einem schönen Ort arbeiten oder sich nebenbei einen Film anschalten, da es sich um eine aufwändigere Arbeit handelt. Ich hatte das Glück dass mein Freund mir dabei geholfen hat – da macht selbst solch eine Arbeit noch Spaß.
Den Löwenzahn solltet ihr an einem schönen, sonnigen Tag pflücken gehen, da sie bei schlechtem und dunklem Wetter nicht offen sind und nicht blühen. Wer keine gelb-gefleckten Finger haben will, sollte besser Handschuhe tragen 😉 Wichtig ist natürlich auch, dass die Blumen nicht direkt am Straßenrand gepfückt werden. Abgase oder Besuch vom Hund machen die Blüten nicht schmackhafter. Ich habe ja das Glück, dass unsere Wiese im Garten direkt in einem Naturschutzgebiet liegt und so einige Blüten für mich hergegeben hat, die ich für diesen speziellen Honig verwenden konnte.

Den schmackhaften Honig könnt ihr nicht nur als Brotaufstrich nutzen sondern auch zum Versüßen von:

  • Desserts [Joghurt,Magerquark,Pudding]
  • Tee oder eine heiße Milch.
  • Müsli
  • Kuchen, Torten etc.

Der Honig ist sehr süß durch den vielen Zucker. Es reicht schon ein kleiner Löffel, um Dinge damit zu versüßen.

Ihr habt auch Lust bekommen mal einen etwas anderen Honig zu probieren? Dann viel Spaß beim ausprobieren.

Löwenzahnhonig

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(Ergibt ca. 5-6 Gläser 250 ml)

 

Zutaten:

  • 300 g Löwenzahnblütenblätter
  • 1,5 kg Zucker
  • Saft von 2 Zitronen

Zubereitung:

Als erstes trennt ihr die gelben Blütenblätter von den Grünen. Zupft sie vorsichtig ab und legt sie in ein dafür bereit gelegtes Sieb. Wenn alle gelben Blätter gezupft sind spült ihr sie unter kalten Wasser im Sieb ab und säubert sie von evtl. Verunreinigungen.

Presst eure Zitronen frisch aus und gebt den Saft und die gelben Blütenblätter anschließend mit 1,5 Liter Wasser in einen Topf.

Nun bringt ihr das Ganze zum Kochen. Nach ca. 30 Min. wird die Masse nochmals durch ein Sieb geben.

Dem Sud nun langsam den Zucker hinzufügen und unter Rühren das ganze wieder für 45 Min. zum kochen bringen. Währenddessen immer mal den weißen Schaum abschöpfen und weiterrühren.

Dann auf zweitkleinster Stufe den Sud 45 Minuten weiter köcheln lassen und immer mal umrühren. Anschließend noch weitere 45 Min. auf kleinster Stufe schwach köcheln lassen.

Nun füllt ihr das Ganze in gut gesäuberte und heiß ausgespülte Schraubgläser und verschließt sie bitte sofort, sobald der Honig darin ist. Die Konsistenz ist sehr flüssig, wird aber noch fester in den Gläsern.

Hier hatten die Bienen mal Pause. 🙂

Sehr zeitaufwendig aber sehr, sehr lecker.

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